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Es ist Dienstagabend, kurz nach 20 Uhr, als vom Schotterwerk Grafmüller ein Notruf abgesetzt wird. In der Werkstatt ist ein Feuer ausgebrochen, zwei Mitarbeiter, die zur späten Stunden noch das ein oder andere richten wollten werden vermisst, das Feuer scheint sich rasend über das Gebäude auszubreiten.

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Um diese Zeit sind die Wehrmänner noch in gelassener Ruhe. Einige Essen zu Abend, andere spielen noch mit ihren Kindern und wieder andere sind noch im Stall und kümmern sich um ihre Tiere.

 

Aber um 20.02 Uhr ist die Ruhe vorbei, die Meldeempfänger tönen auf und bei jedem steigt sofort das Adrenalin in die Adern. Erst bei der Durchsage der Leistelle mit dem Hinweis „Übungsalarm“ kommen viele wieder etwas runter, doch das Adrenalin und die Anspannung sind da.

 

Eilig wird die Feuerwehrkleidung angezogen und sich auf den Weg in die Gerätehäuser gemacht. Um 20.05 Uhr Rücken die ersten beiden Fahrzeuge vom Gerätehaus Brettental und Freihof aus, weitere folgen in kurzen Abständen.

 

Auch beim DRK Ortsverband Ottoschwanden-Freiamt ist die „Alarmierungskette„ voll am Laufen. Die First Respondergruppe sind die ersten auf der Anfahrt, weitere Einsatzfahrzeuge folgen von der DRK Unterkunft in Ottoschwanden.

 

Um 20.15 Uhr trifft an der Einsatzstelle das erste Fahrzeug, das LF16, ein. Die weiteren Fahrzeuge der Wehr, aber auch des DRK folgen in kurzen Abständen, so das bis 20.22 alle fünf Fahrzeuge der Freiämter Wehr und alle des DRK vor Ort sind.

 

Unter Atemschutz gehen die ersten Wehrmänner mit Wasser am Schlauch in die Werkstatt vor. Unterdessen wird vom nahegelegenen Brandweiher eiligst eine Wasserversorgung aufgebaut. Auch das DRK bereitetet einen Verletztensammelplatz vor.

 

Im Werkstattgebäude ist es dunkel, alles ist voller rauch. Irgendwo müssen die Verletzten liegen. Eine gute Hilfe ist hierbei die Wärmebildkamera, die ein wenig Sicht in die vollkommene Dunkelheit bringt. Kurz aufeinander folgend werden beide verletzten gefunden und schnell aus dem Gebäude gebracht. Das DRK übernimmt die weitere Versorgung.

 

Nachdem klar ist, dass keine weiteren Menschen vermisst werden, kann man sich voll auf die Brandbekämpfung konzentrieren. Mittlerweile sind auch bereits mehrere Atemschutztrupps im Einsatz und aus einigen Rohren wird „Fiktiv“ Wasser auf das Feuer gegeben.

 

Das hier die Gefahr aber noch nicht endet, ist jedem Feuerwehrmann vollends bewusst. In einer Werkstatt muss man mit vielen zusätzlichen Gefahren rechnen, die jederzeit eine schnelle Ausbreitung des Brandes erzeugen können und zudem eine erhebliche Gefahr für die Einsatzkräfte darstellen. Daher ist es gut, wenn man durch stetiges Training hierauf vorbereitet wird.

 

Gasflaschen, Kanister mit brennbaren Flüssigkeiten, ganze Dieselkraftstofftanks, um nur einige wenige Beispiele zu nennen, findet man oft in Werkstätten. Aber in der weiteren Übungsannahme spielte dies keine Rolle mehr. Das Feuer, war recht schnell gelöscht und gegen 20.40 Uhr konnte vom Einsatzleiter Markus Reinbold Entwarnung gegeben werden und die Übung war beendet.

 

Nach dem die Geräte wieder auf den Fahrzeugen von Feuerwehr und DRK verstaut waren wurde noch eine kurze Übungskritik durch Übungsorganisator Markus Schillinger und den Bereitschaftsleiter des DRK Thorsten Boos gegeben, die aber durchweg positiv ausfiel.

 

In Freiamt kann man auf eine Starke Wehr und ein starkes DRK setzen – die zudem hervorragend zusammenarbeiten.

 

Im Anschluss an die Übung lud Familie Grafmüller noch zu einer kleinen Vesper und etwas zu trinken ein, bevor die Einsatzkräfte die Übungsstelle verliesen, sich an das Reinigen der Geräte in den Gerätehäusern machten und dann zu späterer Stunde in den wohl verdienten Feierabend gehen konnten.

 

Wir danken der Firma Grafmüller für die Bereitstellung des Übungsobjektes.

 

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