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--- Unklare Rauchentwicklung, Menschenleben in Gefahr ---
So war das Alarmstichwort, mit dem wir am Freitag den 03.06.2016 gegen 20 Uhr zu unserer monatlichen Probe in die Hauptstraße zur ehemaligen Gaststätte "Zur Sonne", in der derzeit mehrere Flüchtlinge untergebracht sind, alarmiert wurden. 
Angenommen wurde, dass es am Abend im Keller zum Brand von Waschmaschinenen gekommen war. Durch den sich schnell verbreitenden Rauch konnten nicht alle Personen das Gebäude schnell verlassen, so dass mehrere Personen als vermisst galten. 
Vom ersteintreffenden Fahrzeug, dem LF8/1 wurde zunächst die Menschenrettung über Leitern eingeleitet und ein Trupp unter Atemschutz zur Brandbekämpfung und Menschenrettung ins Gebäude geschickt. Nach und nach trafen weitere Einsatzfahrzeuge ein und die Lösch- und Rettungsarbeiten konnten intensiviert werden. 
Insgesamt wurden 7 Personen aus dem Gebäude gerettet. Nachdem das Feuer gefunden war, konnte dies auch schnell gelöscht werden. Im Prinzip, so die Annahme, war es nur ein kleinerer Brand, aber mit enormer Rauchentwicklung - ein nicht ganz unrealistisches Szenario und oft in realen Einsätzen so oder so ähnlich zu erleben. 
 
Wieso sind solche Übungen für uns so wichtig?
 
Gerade Gebäude wie "Die Sonne" (aber auch Hotels, größere Wohngebäude, Kindergärten, Schulen usw.) haben ein erhebliches Risikopotenzial, da dort viele Menschen auf engem Raum untergebracht sein können. Meist ist bei einem Brand nicht das Feuer selbst die größte Gefahr, sondern der Rauch, der sich leise aber schnell durch jede Öffnung verbreitet und zum Erstickungstod führen kann. 
 
Aus diesem Grund gibt es seit einigen Jahren in Baden-Württemberg auch die Verpflichtung, Rauchmelder in den bewohnten Räumen von Gebäuden anzubringen. Personen, die sich in verrauchten Gebäuden befinden, müssen schnellst möglichst aus diesen gerettet und medizinisch versorgt werden. Um im Fall der Fälle schnell reagieren zu können, ist es daher wichtig, dass die Einsatzkräfte der Feuerwehr eine gute Ortskenntnis besitzen. Bei solchen Übungen wie heute, können wir, die Freiwillige Feuerwehr, das Vorgehen üben und uns die nötigen Ortskenntnisse aneignen. 
 
Wenn Sie Interesse an der Mitgliedschaft bei der Freiwilligen Feuerwehr Freiamt haben, dann kommen Sie doch einfach mal unverbindlich bei uns vorbei! Wir treffen uns einmal im Monat, immer am ersten Freitag. Sie, egal ob Frau oder Mann, sind herzlich willkommen, um zuzuschauen, sich zu informieren oder besser noch, aktives Mitglied zu werden.
Bei der Übung und deren Vorbereitung wurden wir von mehreren Bewohnern der Sonne tatkräftig unterstützt. Diesen möchten wir unseren Dank ausdrücken. Auch bedanken wir uns beim Landratsamt, für die Freigabe zur Durchführung einer solchen Übung im Gebäude. 
 
Im Anschluss finden Sie noch einige Bilder (eine kleine Auswahl)
 
Mehrere Personen (4 aus den Reihen der Flüchtlinge) mussten über die Leiter aus dem zweiten OG gerettet werden (alle zu rettenden wurden separat über Leinen und dem Rettungstuch gesichert)
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 Bevor die Personen gerettet werden konnten, musste natürlich eine Leiter gestellt werden.
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 Das Feuer in der Waschküche wurde durch unser "selbstentwickeltes" MOBS*  simuliert (* MOBS = Mobiles Brand Symulationssystem ;-) )
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 Um dem sich verbreitenden Rauch Einhalt zu gebieten, wurde am Kellerabgang ein mobiler Rauchverschluss verbaut. Mit diesem wird die Ausweitung des Brandrauches eingedämmt.
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 Sicherrungstrupp in Bereitstellung am Haupteingang. Dieser dient dazu, eventuell verunglückte Feuerwehrkameraden schnellst möglich zu retten.
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 Atemschutzgeräteträger im Einsatz
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 Sichtlich Spaß hatten die in der Sonne wohnenden Personen, sowohl als Zuschauer, als auch übungsbeteiligte. Diesen gilt unser nochmaliger Dank für die Unterstützung bei dieser Übung.
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