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Jedes Jahr, am ersten November, führt die Freiwillige Feuerwehr Freiamt traditionell die Herbst- oder auch Hauptübung durch.

Angenommen wurde diesmal ein Großbrand im Dobelweg, Ortsteil Reichenbach. (Klicken Sie HIER, wenn Sie direkt zu den Bildern wollen)

Ein abgestellter PKW hatte Feuer gefangen, so die Annahme, und eine daneben stehende Scheune mit Hackschnitzel in Brand gesetzt. Das Feuer breitete sich schnell auf einen weiteren Schopf aus und der Rauch zog durch geöffnete Fenster ins Hauptgebäude. Dort waren drei Personen die sich in Ihrer Not in einen der oberen Räume, die rauchfrei waren, retteten. Dabei zogen sie sich teils erhebliche Verletzungen in Form von Platzwunden zu.

Unmittelbar nach der Alarmierung fuhren unsere Einsatzfahrzeuge aus den Gerätehäusern im Brettental und Freihof in Richtung der Einsatzstelle. Zuerst traf unser LF16 am Brand- und Übungsobjekt ein. Zwei Mann rüsteten sich mit schwerem Atemschutz aus und gingen über eine Steckleiter ins Dachgeschoss vor, in dem sich die geflüchteten und verletzten Personen befanden. Über die Leiter wurden alle ins Freie gebracht und den Helfern des DRK Ortsverband Ottoschwanden-Freiamt übergeben, die zwischenzeitlich auch einen Behandlungsplatz eingerichtet hatten.

Während der laufenden Menschenrettung wurde vom LF16 und dem kurz danach eingetroffenen LF8/1 die Brandbekämpfung und Abschirmung des Wohngebäudes durchgeführt. Da hierfür große Mengen Wasser erforderlich waren, hatte die Besatzung des TSF bereits am unteren Ende des Dobelweg am Brandweiher eine Tragkraftspritze in Stellung gebracht. Mit der Haspel des LF8/2 wurden zwei B-Leitungen bis zur Einsatzstelle verlegt – immerhin stattliche 600 Meter pro Leitung. Etwa auf der Hälfte der Strecke musste eine Verstärkerpumpe platziert werden, da über eine solche Entfernung und den Höhenunterschied enorme Druckverluste bis zur Einsatzstelle aufgetreten wären.

Etwa 45 Minuten nach dem Übungsbeginn wurde „Feuer aus“ gemeldet und die Leitungen wurden zurückgebaut.

Nach der Übung gab es von der Eigentümerfamilie Haas einen Umtrunk und leckeren Kuchen für alle Einsatzkräfte und anwesenden Zuschauer. An dieser Stelle möchten wir hierfür und auch für die zur Verfügungstellung des Übungsobjekts Familie Hass unseren größten Dank aussprechen.

Im Anschluss fand die Übungskritik statt. Zunächst begrüßte Kommandant Frank König die anwesenden Vertreter der Wehren aus Emmendingen und Sexau, Kreisbrandmeister Jörg Berger, Bürgermeisterin Hannelore Reinbold-Mench, die anwesenden Gemeinderäte, alle zur Übung gekommenen Zuschauer, die Ehrenkammeraden aus der Altersmannschaft sowie die Aktiven Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr und des DRK OV Ottoschwanden-Freiamt.

In einer Schweigeminute wurde an den Kammeraden Richard Sillmann gedacht, der auf den Tag genau vor 10 Jahren bei der damaligen Hauptübung im Brettental verstorben war.

Kommandant Frank König gab einen kurzen Überblick über die Übungsannahme und die durch die Einsatzleitung getroffenen Maßnahmen, „Die großen Probleme bei Objekten wie diesen, beginnen schon auf der Anfahrt über die schmale Straße“. Hierauf ging auch Kreisbrandmeister Jörg Berger ein, der klar machte, wie wichtig es sei solche Objekte für große Übungen zu wählen.

Nur dann könne man erkennen, wo es zu Problemen kommen könnte. So empfahl er, dass man bei einem Einsatz in diesem und ähnlichen Objekten (davon gibt es in Freiamt einige), gleich zu Beginn jemanden an der Zufahrt abstellen sollte, der regle, welche Fahrzeuge durch die schmale Straße anfahren sollten. Ansonsten konnte er von einem guten Übungsverlauf berichten, den er sah. Der Vorsitzende des DRK OV Ottoschwanden-Freiamt, Martin Gebhard, nannte kurz einige Zahlen aus dem Einsatzgeschehen des Landkreises, die verdeutlichten, wie wichtig die Arbeit der Ortsverbände geworden ist. So fuhr der Notarzt weit über 2.000, der Krankenwagen über 11.000 Einsätze im vergangenen Jahr. Daher komme es gerade bei größeren Einsätzen oft auf die Ortsverbände des DRK die große Unterstützung bringen.

Frau Bürgermeisterin Hannelore Reinbold-Mench zeigte sich vom Übungsverlauf und der Schlagkraft der Feuerwehr und des DRK beeindruckt. Sie bedankte sich bei den vielen Bürgern, die die Übung beobachteten und lud anschließend die Einsatzkräfte und Gäste zum Essen ins Gasthaus Lamm ein.

Dort saß man noch bis in den späten Abend.

Weitere Bilder zur Übung finden Sie H I E R

Der Bericht der Badischen Zeitung findet sich H I E R